Google hat seine Datenschutzbestimmungen geändert: Verwendet der Tech-Gigant jetzt alle Ihre Daten, um seine KI zu trainieren?

Google hat einen neuen Weg gefunden, um mit Ihren Daten Millionen zu verdienen: Es trainiert seine eigene KI mit den Daten, die Sie Big Tech kostenlos zur Verfügung stellen.

2023-07-07
Google hat einen weiteren Weg gefunden, Ihre Daten zu Geld zu machen: Der Tech-Gigant, der im Jahr 2022 ~225 Milliarden US-Dollar mit der Schaltung gezielter Werbung verdiente, hat seine Datenschutzbestimmungen aktualisiert. Google sagt nun, dass es alle öffentlich zugänglichen Informationen aus dem Internet auslesen wird, um seine KI-Systeme Google Translate, Bard und Cloud AI zu trainieren. Ob Google auch private Gmail-Daten für das Training seiner KI verwendet, bleibt unbekannt.

Google trainiert KI mit Ihren Daten

Jetzt ist es publik: Google hat kürzlich seine Datenschutzbestimmungen um einen neuen Absatz erweitert:

"Google verwendet Informationen zur Verbesserung unserer Dienste und zur Entwicklung neuer Produkte, Funktionen und Technologien, die unseren Nutzern und der Öffentlichkeit zugute kommen. Zum Beispiel verwenden wir öffentlich zugängliche Informationen, um die KI-Modelle von Google zu trainieren und Produkte und Funktionen wie Google Translate, Bard und Cloud-KI-Funktionen zu entwickeln."

Mit anderen Worten, alle öffentlich zugänglichen Informationen werden von Google verwendet, um seine eigenen KI-Modelle zu trainieren. Dies ist keine große Neuigkeit, da die meisten Big-Tech-Unternehmen die gleichen Praktiken anwenden, um vom aktuellen KI-Hype zu profitieren. Aber bisher hat Google eine solche Erklärung nicht öffentlich in seine Datenschutzbestimmungen aufgenommen.

Können auch private Daten KI trainieren?

Die Frage, die viele Menschen gerne beantwortet sehen würden, ist, ob auch private Daten KI-Modelle trainieren, z. B. ob Ihre E-Mails in Gmail Bard trainieren. Während der Chatbot selbst behauptet, dass er mit Gmail-E-Mails trainiert wurde, will Google selbst schnell richtigstellen: "Bard ist ein frühes Experiment, das auf Large Language Models basiert und Fehler machen wird. Er wird nicht mit Gmail-Daten trainiert."

Es ist schwer zu sagen, was hinter den Kulissen vor sich geht - schließlich sagt Google auch, dass es keine Gmail-Daten verwendet, um gezielte Anzeigen zu schalten, so dass man sich fragt, warum man Hotelanzeigen sieht, nachdem man eine Buchungsbestätigung für einen Flug in Gmail erhalten hat.

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass das Geschäftsmodell von Gmail darin besteht, gezielte Werbung zu schalten, und dass die Werbeeinnahmen jedes Jahr gesteigert werden müssen - und auch gesteigert werden, wie Sie hier sehen können.

Gehört Google das Internet?

Die neue Praxis von Google - aber auch von anderen KI-Unternehmen wie OpenAI von Microsoft - bedeutet, dass alles, was Sie online zur Verfügung stellen, in einem Chatbot wie Bard oder ChatGPT landen kann. Diese Bots können Ihre Inhalte oder Versionen davon als Antworten auf verschiedene Anfragen anzeigen - ohne die Quelle der Informationen anzugeben.

Die Google-Suche ist zwar nicht viel anders, zeigt aber zumindest auch die Quelle an. Die Nutzer erhalten nicht nur Antworten auf ihre Fragen, sondern sie sehen auch, wer die Antwort verfasst hat. Sie können auf den Link klicken, die Website des Suchergebnisses überprüfen und selbst entscheiden, ob die Quelle vertrauenswürdig ist oder nicht.

Chatbots wie ChatGPT und Bard nehmen Ihnen die Möglichkeit für diesen zweiten Schritt. Sie entscheiden, welche Informationen sie wem zur Verfügung stellen, was diesen Tools eine große Macht bei der öffentlichen Meinungsbildung verleiht.

Erinnern Sie sich an AMP?

Das alles fühlt sich ein bisschen so an wie damals, als Google AMP einführte, um "Ihre E-Mails schneller zu machen". Das Ziel von AMP war das gleiche wie jetzt bei den KI-geschulten Chatbots wie Bard: Google möchte, dass Sie so lange wie möglich bei Google bleiben. Google mag es nicht, wenn Sie auf ausgehende Links klicken.

Der Grund dafür ist offensichtlich. Sobald Sie auf einen ausgehenden Link klicken, kann Google keine Anzeigen mehr schalten, was seine Werbeeinnahmen verringert.

Wie AMP sind auch Bard und andere KI-Tools ein Versuch von Google, frei zugängliche Informationen zu kolonisieren und sie zum eigenen Vorteil zu nutzen. Google will nicht Ihre Sucherfahrung verbessern oder Ihre Mailbox schneller machen, sondern jeden Aspekt Ihrer Online-Nutzung kontrollieren.

Fazit

Die beste Option, wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Daten ausgewertet, Profile erstellt und Sie mit gezielter Werbung bombardiert werden, ist die Wahl privatsphärefreundlicher Alternativen. Heutzutage gibt es im Internet viele Alternativen, die den Datenschutz in den Vordergrund stellen.

Wenn Sie sich für Privatsphäre entscheiden, können Sie sich von Big Tech und deren Missbrauch Ihrer Daten fernhalten. Denken Sie daran: "Free" im Internet bedeutet nicht kostenlos!

Google trainiert KI mit Ihren kostenlosen Daten. Denken Sie daran: Wenn es gratis ist, sind Sie das Produkt