Wenn Sie Meta-Produkte wie WhatsApp verwenden, haben Sie sich vielleicht über die Ankunft von Meta AI geärgert - Sie haben nicht zugestimmt, den AI-Chatbot in Ihre WhatsApp- und Meta-Tools zu lassen, und schlimmer noch, Sie können ihn nicht abschalten. Jetzt geht Meta noch einen Schritt weiter - und hat angekündigt, dass es Ihre öffentlichen Daten für das KI-Training verwenden wird, und nein, Sie haben auch dazu nicht zugestimmt - aber Sie können sich immerhin noch dagegen entscheiden.

Das Wichtigste zuerst: Widersprechen Sie der Nutzung Ihrer Daten durch Meta AI

Wenn Sie eine E-Mail von Meta mit dem Betreff “Learn how we’ll use your information as we improve AI at Meta” erhalten haben, öffnen Sie sie und folgen Sie diesen Schritten: Klicken Sie unter der Überschrift “What you can do” auf “Object”, wodurch Sie zum Widerspruchsformular gelangen. Geben Sie dort Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf Absenden.

Wenn Sie eine E-Mail von Meta mit der Betreffzeile “Learn how we’ll use your information as we improve AI at Meta” erhalten haben, empfehlen wir Ihnen dringend, der Verwendung Ihrer Daten für das KI-Training zu widersprechen. Klicken Sie dazu auf “Object”. Screenshot: Die E-Mails von Meta.

Wenn Sie Facebook- oder Instagram-Nutzer in der EU sind, werden Sie eine E-Mail von Meta erhalten haben, in der Sie darüber informiert werden, dass Ihre Daten für das KI-Training verwendet werden, und wenn Sie die gesamte E-Mail gelesen haben, werden Sie einen Link gesehen haben, über den Sie der Verwendung Ihrer Daten durch Meta für diese Zwecke widersprechen können.

Opt-in statt Opt-out

Und genau hier liegt das Problem: Anstatt Sie ausdrücklich aufzufordern, der Verwendung Ihrer Daten zuzustimmen, entschied sich Meta dafür, Sie standardmäßig einfach zu nutzen, und gab Ihnen lediglich die Möglichkeit, dem zu widersprechen. Meta behauptet, dass diese Verwendung personenbezogener Daten rechtmäßig ist, und stützt sich dabei auf sein legitimes Interesse an der Verwendung von Nutzerdaten gemäß der DSGVO. Der Tech-Gigant geht aber noch einen Schritt weiter und erklärt, dass der Widerspruch nur gilt, wenn er vor Beginn des KI-Trainings erfolgt. Wenn Sie also nach dem 26. Mai widersprechen, werden Ihre neuen Beiträge nicht für das KI-Training verwendet, aber alles, was Meta vor Ihrem Widerspruch gesammelt hat, kann nicht rückgängig gemacht werden.

Dies hat NOYB dazu veranlasst, Meta Ireland eine Unterlassungsaufforderung zu schicken.

NOYB behauptet, dass Metas Vorgehen nicht im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung steht und die Rechte der Nutzer an ihren persönlichen Daten verletzt. Zum Beispiel das Recht auf Vergessenwerden oder das Recht auf die Berichtigung falscher Daten. Da die KI-Modelle von Meta quelloffen sind, d. h. jeder kann sie verwenden und herunterladen, ist es für Meta noch schwieriger, ein einmal veröffentlichtes Modell zu aktualisieren und zurückzurufen.

Im Internet haben Menschen ihre Besorgnis und ihren Ärger über Metas Entscheidung geäußert, alle Daten von Facebook- und Instagram-Nutzern zu verwenden, ohne um eine ausdrückliche Zustimmung zu bitten. Screenshots: Reddit.

Wie Max Schrems, Vorsitzender von NOYB, sagte,

“Der Europäische Gerichtshof hat bereits entschieden, dass Meta kein ‘berechtigtes Interesse’ an der gezielten Ansprache von Nutzern mit Werbung geltend machen kann. Wie sollte es ein ‘berechtigtes Interesse’ haben, alle Daten für das KI-Training abzugreifen? Die Bewertung des “berechtigten Interesses” ist zwar immer eine Prüfung mit mehreren Faktoren, aber alle Faktoren scheinen für Meta in die falsche Richtung zu weisen. Meta sagt einfach, dass sein Interesse, Geld zu verdienen, wichtiger ist als die Rechte seiner Nutzer” - Max Schrems

Das sollte Meta wirklich beunruhigen - vor allem, wenn man bedenkt, mit wem der Tech-Gigant es zu tun hat: Max Schrems hat bereits 2022 einen großen Sieg gegen Meta errungen, als das Unternehmen eine Geldstrafe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro für die Verletzung der Datenschutzgrundverordnung zahlen musste.

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Meta muss um Zustimmung bitten

Es ist allgemein bekannt, dass Meta seine Milliarden mit Nutzerdaten verdient. Daher überrascht es nicht, dass das Unternehmen Sie dreist dazu auffordern will, Ihre öffentlichen Daten für das KI-Training zu verwenden - auch wenn dies nicht vollständig mit der Datenschutz-Grundverordnung vereinbar ist.

Es gibt jedoch eine einfache und legale Lösung für Meta: Es sollte Sie um eine Zustimmung bitten, anstatt von Ihnen ein Opt-out zu verlangen. Wie NOYB bereits sagte, verfügt Meta über eine so große Nutzerbasis - selbst wenn nur 10 % oder mehr der Nutzer in der EU zustimmen würden, wäre dies eine ausreichende Zahl für die KI-Modelle, um europäische Sprachen und mehr zu lernen. Darüber hinaus wird hervorgehoben, dass die Menschen eher bereit wären, der Verwendung ihrer Daten zuzustimmen, wenn Meta richtig vorginge und die Bedingungen für das Training klar darlegen würde. Die Non-Profit-Organisation wies auch auf die Tatsache hin, dass andere KI-Modelle, wie z. B. Mistral aus Frankreich, keinen Zugang zu Social-Media-Daten haben und trotzdem besser abschneiden als Metas KI. Dieses Beispiel unterstreicht einmal mehr, wie absurd es ist, dass Meta behauptet, es benötige die öffentlichen Daten aller, um seine KI-Modelle zu trainieren.

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Mögliche Sammelklage

NOYB hat gewarnt, dass es als nächste Schritte möglicherweise eine Unterlassungsklage gegen Meta einreichen würde. Sollte das zuständige Gericht eine Unterlassungsklage erlassen, müsste Meta die Datenverarbeitung einstellen und alle Systeme löschen, die mit den illegalen Daten trainiert wurden. Die einstweilige Verfügung würde auch bedeuten, dass Personen, deren Daten verwendet werden, Schadensersatzansprüche geltend machen könnten.

”Wir prüfen derzeit unsere Möglichkeiten, Unterlassungsklagen einzureichen, aber es besteht auch die Option einer anschließenden Sammelklage für immaterielle Schäden. Wenn man an die mehr als 400 Millionen europäischen Meta-Nutzer denkt, die alle Schadensersatz in Höhe von 500 Euro oder so fordern könnten, kann man sich das ausrechnen. Wir sind sehr überrascht, dass Meta dieses Risiko eingeht, nur um zu vermeiden, dass die Nutzer nach ihrer Zustimmung gefragt werden” - Max Schrems

Wird Meta das Richtige tun?

Erst letztes Jahr wurden Metas Pläne, EU-Nutzerdaten zu verwenden und Meta AI einzuführen, auf Eis gelegt, nachdem NOYB 11 Beschwerden in europäischen Ländern eingereicht hatte. Während die Einführung zunächst gestoppt wurde, begann Meta im März 2025 offiziell mit der Einführung von Meta AI und seinem KI-Chatbot in Europa. Das Auftauchen des blauen Meta AI-Kreises in den Apps der Nutzer, insbesondere in WhatsApp, löste online Besorgnis und Empörung aus, da die Nutzer erfuhren, dass das AI-Tool nicht deaktiviert oder ausgeschaltet werden kann.

WhatsApp-Nutzer waren überrascht, als die Meta AI-Chatbot-Funktion in ihrem Messenger auftauchte - die sie nicht aktiviert hatten und die sich auch nicht deaktivieren lässt. Screenshots: Reddit.

Metas Plan, EU-Nutzerdaten zu verwenden und seine KI-Modelle einzuführen, kam überraschenderweise auch, nachdem das Unternehmen 2023 mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro wegen Verstoßes gegen die Datenschutz-Grundverordnung belegt worden war - nachdem aufgedeckt worden war, dass es die Daten von Europäern an die USA übermittelt hatte. Dies war ein großer Erfolg für Max Schrems und NOYB.

Metas nächster Schritt in Bezug auf die Datennutzung und den Datenmissbrauch ist für den Tech-Giganten nur logisch, da es sich um ein gewinnorientiertes Unternehmen handelt, das in seiner Firmengeschichte gezeigt hat, dass es sich nicht um die Datenschutzrechte seiner Nutzer kümmert. Und die Nutzerdaten, die Meta speichert, sind extrem wertvoll und eine Goldgrube, wenn es um KI-Training geht.

Obwohl es richtig wäre, allen Nutzern - nicht nur den EU-Nutzern - die Möglichkeit zu geben, sich für Metas KI-Training zu entscheiden, könnte es sein, dass die EU-Datenschutzbestimmungen, die DSGVO, Meta dazu zwingen werden, seine Einstellungen zu ändern, um die Daten der EU-Bürger besser vor der umfangreichen Datensammlung von Facebook zu schützen.

Gemeinsamer Kampf für das Gute: Danke NOYB!

Als in Deutschland ansässiger E-Mail- und Kalenderanbieter, der sich aktiv für den Schutz der Privatsphäre aller einsetzt, indem wir zum Beispiel gegen die Chat-Kontrolle Stimmung machen, sind wir dankbar für Organisationen wie NOYB, die sich auch weiterhin für die digitale Privatsphäre und den Schutz der EU-Bürger einsetzen, insbesondere gegen amerikanische Big Tech.

Gemeinsam können wir das Internet zu einem besseren Ort machen.