Trotz zwei Jahren intensiver interner Verhandlungen ist es dem Rat der EU erneut nicht gelungen, einen Konsens über den Vorschlag zur Chatkontrolle zu erzielen. Im Juni verschob der Europäische Rat eine
Abstimmung über das so genannte "Upload-Moderationsgesetz", besser bekannt als "Chat Control". Der Vorschlag hätte alle zu Verdächtigen gemacht und die Verschlüsselung untergraben, so dass wir die abgesagte
Abstimmung als Sieg betrachten. Dieser Erfolg war vor allem deshalb möglich, weil Deutschland, die Speerspitze im Kampf für Privatsphäre in Europa, seine ganze Kraft aufgebracht hat - politisch und durch die
Sensibilisierung der Öffentlichkeit, um dieses gefährliche Gesetz zu stoppen.
Im Mai dieses Jahres hat die belgische Ratspräsidentschaft die EU-CSAM-Verordnung neu verpackt, um eine Mehrheit in den EU-Mitgliedstaaten zu gewinnen. Der neue Gesetzesentwurf
geht jedoch nicht auf kritische Punkte ein und bleibt eine klare Bedrohung für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Zusammen mit über 60 Organisationen haben wir einen offenen Brief an den
EU-Rat geschickt, um die Bedeutung einer starken Verschlüsselung und das Recht der Bürger auf Privatsphäre zu unterstreichen.
In den letzten zehn Jahren kleben die Menschen immer häufiger an ihren Bildschirmen, probieren die neuesten Social-Media-Plattformen aus, teilen, laden hoch und kommunizieren
online. Aber seit wir vom Internet abhängig und zu Massenkonsumenten von Online-Medien geworden sind, haben große Technologieunternehmen wie Meta und Google ihr Vermögen mit unseren Daten gemacht.
In einer Zeit der Modeerscheinungen und sich schnell wandelnden Trends kann es leicht passieren, dass Dinge aus dem Blickfeld geraten und nicht mehr genutzt werden, insbesondere im Tech- Bereich.
In den letzten zehn Jahren gab es viele Tech-Trends, die schnelle Erfolge und manchmal ebenso schnelle Misserfolge hatten. Aber über die ganzen Jahre hat uns
eine Form der Online-kommunkation stetig begleitet: die E-Mail.
Sandworm, die russische Hackergruppe, die hinter den Cyberangriffen auf das ukrainische Stromnetz steckt, ist zurück. Neu entdeckte Malware mit der Bezeichnung "Kapeka", die in Estland gefunden wurde, wird von Bedrohungsforschern der Gruppe zugeschrieben. Diese Backdoor-Malware stellt nicht nur für die Ukraine eine Bedrohung dar, sondern auch für andere europäische Länder, die entweder direkt oder als Folge des russisch-ukrainischen Krieges angegriffen werden könnten.
Im Jahr 2023 gelang es China, die E-Mail-Server von Microsoft zu hacken. Microsoft entdeckte den Angriff nicht, sondern wurde von US-Regierungsbeamten darüber informiert.
Dieser Sicherheitsskandal veranlasste die USA, die Sicherheitsstandards von Microsoft zu untersuchen. Der nun veröffentlichte Bericht zeichnet ein verheerendes Bild: Er empfiehlt
Microsoft, mit neuen Funktionen zu warten, bis das Unternehmen seine Sicherheitsprobleme behoben und eine geeignete Sicherheitskultur im Unternehmen etabliert hat.
Die neueste Version von Microsofts E-Mail-Client Outlook, die im September 2023 auf den Markt kam, bereitet den Sicherheits- und
Datenschutzexperten Sorgen: Der amerikanische Tech-Gigant sammelt mehr Daten als je zuvor von seinen Nutzern - und gibt sie an ein
immer größeres Partnernetzwerk weiter. Aber noch schlimmer sind die Sicherheitsrisiken: Das neue Outlook für Windows ist kein
E-Mail-Client mehr, sondern ein Wrapper für Microsofts 365-Cloud, der nicht nur den unverschlüsselten Inhalt Ihrer Mailbox, Kontaktlisten
und Kalendereinträge, sondern auch sensible Anmeldeinformationen wie Passwörter mit seinen Servern in den USA teilt.
Es ist nicht verwunderlich, dass Sie sich fragen, ob Dropbox sicher ist - schließlich gab es in der Vergangenheit schon einige Sicherheitsskandale. In diesem Leitfaden werfen wir einen Blick auf die Sicherheitsfunktionen von Dropbox und klären Sie darüber auf, wie sicher und privat der Cloud-Speicher wirklich ist.
Während die meisten Länder neue Überwachungsgesetze einführen wollen, geht Deutschland den umgekehrten Weg: Das
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat einen Gesetzesentwurf veröffentlicht, der E-Mail-, Messenger- und
andere Cloud-Anbieter zur Verwendung einer starken Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verpflichtet. Der Gesetzentwurf wird von
Kryptographie-Experten und Datenschützern gefeiert, da er das digitale Briefgeheimnis festschreibt.
Google und Yahoo, die großen Big-Tech-E-Mail-Anbieter, werden von Massenversendern von mehr als 5000 E-Mails pro Tag zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen verlangen, um Missbrauch zu verhindern, Spam zu reduzieren und Phishing-Angriffe zu unterbinden. Dies ist eine große Überraschung, da diese Technologie selbst nicht neu ist. Diese Sicherheitsmaßnahmen sind ein guter Schritt, aber keine dieser Technologien ist neu. Es bleibt zu hoffen, dass diese neuen Anforderungen andere Unternehmen dazu veranlassen werden, ihre E-Mail-Sicherheitskonfiguration zu verbessern.
Riot treibt seine Vanguard-Anti-Cheat-Software weiter voran und verlangt nun von League of Legends-Spielern, eine Software zu installieren, die beim Hochfahren des Computers läuft, auch wenn man nicht spielt. Wollen wir wirklich die Ausführung von Closed-Source-Software auf Kernel-Ebene zur neuen Norm im Online-Gaming machen?
Der Anbieter von verschlüsselten Ende-zu-Ende-Diensten Skiff hat überraschend angekündigt, dass er alle seine Dienste einstellen wird, da er mit Notion fusioniert. Alle Skiff-Dienste werden in einem Zeitraum von 6 Monaten eingestellt. Dies ist eine traurige Nachricht für die Datenschutz-Community, denn mehr Optionen für sichere verschlüsselte Kommunikation sind immer positiv für Wachstum, Wettbewerb und Innovation. Dennoch ist dies nichts Neues in der Datenschutzszene. Tuta (ehemals Tutanota) gibt es nun schon seit etwa zehn Jahren, und wir haben alternative Dienste wie Lavaboom, CTemplar und jetzt Skiff kommen und gehen sehen. Trotzdem können Sie sicher sein, dass Tuta bleiben wird!